Wie kann ein Willkommen an der Universität gelingen?
Für den Studienverlauf und -erfolg von Studierenden nehmen Orientierungseinheiten (OE) wichtige Funktionen ein und wirken damit bis weit in die ersten Semester hinein. Zu Beginn des ersten Semesters heißen sie Studierende nicht nur willkommen und müssen ihnen das Gefühl geben, in einer neuartigen Welt gut zurecht zu kommen. Sie müssen ihnen oft in nur wenigen Tagen grundlegende Informationen über das universitäre Umfeld, Studienanforderungen und -alltag nahebringen. Zugleich kommen Studienanfänger*innen nicht nur direkt aus der Schule an die Universitäten. Viele absolvierten zuvor eine berufliche Ausbildung oder befinden sich in einem zweiten Studium. Sie kommen aus vielfältigen ethnischen Kontexten und gesellschaftlichen Gruppen oder besitzen herausfordernde persönliche Biografien.
Tutor*innen solcher Orientierungseinheiten haben daher eine spannende, aber zugleich herausfordernde Schlüsselaufgabe. Sie bereiten häufig in ehrenamtlicher Arbeit monatelang die Orientierungswoche(n) vor, die in nur wenigen Tagen die Ankömmlinge auf ihre Studienzeit vorbereiten soll. Ihr Engagement und ihre Fähigkeiten sind die Säulen, auf denen der erfolgreiche Studienbeginn von Erstsemester*innen aufbaut. Damit lässt sich die hochschuldidaktische Bedeutung ihrer Tätigkeit kaum überschätzen.
Schon innerhalb einer Hochschule besitzen die Orientierungseinheiten traditionelle Unterschiede in Strukturen und Inhalten, die nicht nur auf fachliche Spezifika zurückzuführen sind. Diverse Vorgehensweisen bestimmen die Orientierungseinheiten von Hochschulen auch innerhalb eines Standortes wie Hamburg. Intensivere übergreifende Zusammenkünfte und Austausch zwischen Hochschulen an unterschiedlichen Standorten wären ebenfalls wünschenswert.
In diesem Sinne will dieser Blog als Methodenpool einen möglichst umfassenden Diskurs der beteiligten Statusgruppen in verschiedenen Fächern hochschulübergreifend anstoßen. Es ist das vorläufige Ergebnis des einjährigen Lehrlabor-Projektes „Ankommen Willkommen in der Erziehungswissenschaft“ im Universitätskolleg an der Universität Hamburg (siehe hierzu genauer den Menüpunkt –> Über). Das Projekt unterstützte die Weiterentwicklung einer jahrzehntelangen Tradition der Orientierungseinheit in der Hamburger Erziehungswissenschaft.
Die Befunde entlang eines intensiven Arbeitsprozesses legen nun die Basis für die strukturelle Gestaltung dieser Webseite. Module wurden identifiziert, wie sie nebenstehend bei den Kategorien aufgeführt sind, um den begonnenen Diskussionsprozess weiter zu verfolgen und auf weitere Interessierte auszudehnen. Basisbeiträge fassen daher in einer Kurzerklärung die Funktion eines Moduls für eine Orientierungseinheit zusammen. Sie lassen sich über die Kategorie für einen Überblick aufrufen. Sie sammeln ferner Materialien in den verschiedensten Formen – wie zum Beispiel Videos, Podcasts, Webseiten, Präsentationen und Fachliteratur. Weitere Beitragsformen sind den Modulen ebenfalls zugeordnet. Artikel etwa widmen sich einem fachlichen Thema intensiv und können deshalb mit den Kategorien auch verschiedenen Modulen zugeordnet werden. Andere Beiträge stoßen eine Diskussion an, kommen daher mit einer kurzen Einleitung aus und nutzen dann den Kommentarbereich für einen sachbezogenen Austausch.
Der Blog kann als Lotse für die Erarbeitung eines OE-Konzeptes verstanden werden. Verschiedene Module können angesteuert werden und je nach Bedingungen für und in einer Organisationsgruppe modifiziert und umgesetzt werden.
Vorschläge für einen weiteren Ausbau dieses Kategorien-Systems sind willkommen, denn auch diese Struktur ist in der Fortentwicklung weiter zu überdenken. Diskutierende und Beiträger*innen aus allen Statusgruppen, innerhalb und außerhalb der Hamburger Erziehungswissenschaft können gern Kontakt aufnehmen (siehe –> Impressum).